Meine Damen und Herren, herzlich willkommen.
Wir waren beim letzten Mal stehen geblieben beim Verfahren von Castigliano.
Und hatten dort sozusagen die Erkenntnis gewonnen, dass man, ich schreibe es jetzt vereinfacht,
nur für Kräfte und Verschiebungen hin die Verschiebung am Kraftangriffspunkt K ausrechnen
kann als die partielle Ableitung dieser komplementären Formänderungsenergie nach der eingeprächten
Kraft FK.
Das ist also dieser Zusammenhang, dass man die Verschiebung als Ableitung dieser Energiefunktion
nach der zugehörigen Kraft ermitteln kann, wobei das Pi quer hier von den ganzen FKs
abhängt.
Und wir hatten beim letzten Mal auch erkannt, dass wenn ich die Verschiebung ausrechnen
möchte an einer Stelle K, an der gar keine äußere Kraft angreift, man das dadurch einfach
retten kann, indem man dort eine Kraft anbringt, also eine fiktive Kraft, Hilfskraft einsetzt,
dann so tut, als ob es die Kraft gäbe, rechnet sich die Verschiebung aus und setzt im Ergebnis
einfach diese Kraft zu Null, die ist ja in Wirklichkeit nicht da, und man erhält das
richtige Ergebnis.
Soweit waren wir beim letzten Mal gekommen.
Die Herausforderung war aber, dass man zur Ermittlung dieses Pi Quers die Schnittgrößen
ausrechnen konnte, also der Normalkraft, Biegemoment und Torsionsmoment, theoretisch
auch noch die Querkraft, aber die Querkraftanteile vernachlässigt man üblicherweise, da sie
im Gegensatz zu den Anteilen aus dem Biegemoment sehr klein sind.
Das heißt, wir haben immer gesagt, Querkraft lassen wir weg, also hat man nur die Schnittgrößen,
Kraft, Biegemoment und Torsionsmoment zu berücksichtigen, und die kann man natürlich
nur ausrechnen aus den Gleichgewichtsbedingungen, wenn das System statisch bestimmt ist.
Wenn ich jetzt ein statisch unbestimmtes System habe, kann ich nicht durch Freischneiden
diese Schnittgrößen bestimmen, und ich habe zunächst einmal ein Problem, und das wollen
wir aber heute sozusagen lösen, indem wir das auf statisch unbestimmte Systeme anwenden.
Die Idee ist einfach, dass man das System statisch bestimmt macht.
Das heißt, ich nehme solange Lagerbedingungen weg, bis mein System statisch bestimmt ist.
Für jede weggenommene Lagerbedingung muss ich natürlich eine entsprechende Reaktionsgröße
einführen, die Lagerkraft an der Stelle, die Reaktionskraft, die man hätte, und ich betrachte
aber diese Lagerkraft, diese unbekannte Reaktionskraft zunächst einmal wie eine bekannte.
Also ich tue so, als ob das eine eingeprägte Kraft wäre.
Also Idee ist, System system statisch bestimmt machen durch
wegnehmen von Lagerbedingungen, ersetzen durch, jetzt habe ich keinen Platz mehr,
ich quetsche es hier unten rein, statisch Überzählige.
Das kann man bestimmt nicht mehr lesen, schon gar nicht in der Kamera da oben, aber das
ist irgendein Vorteil, müssen die ja haben, die herkommen, durch statisch Überzählige.
Das heißt, man ersetzt diese Lagerbedingungen dadurch, dass ich die Bedingungen halt wegnehme
und stattdessen einfach die Reaktionsgröße dort antrage und diese Reaktionsgröße als
eingeprägte äußere Kraft zunächst einmal behandle.
Dann kann ich natürlich am Ort dieser statisch Überzähligen mir die Verschiebung ausrechnen
mit Hilfe dieser Größe oder dieser Beziehung.
Es gilt dann aber, also dann mache ich formal halt berechnen der Verschiebung am Lager oder
die Drehung am Lager, wenn ich einen Moment eingeführt habe und eine Drehbehinderung
weggenommen habe.
Und wenn ich das gemacht habe, habe ich jetzt als nächstes, ich berücksichtige danach
die Lagerbedingungen, indem man die Verschiebung wieder zu Null setzt.
Das heißt, ich tue so, als ob ich mir die Verschiebung ausrechnen würde, kenne aber
das Ergebnis der Verschiebung bereits, nämlich Null, da habe ich ja das Lager gehabt ursprünglich
und diese Nullbedingung gibt mir aber eine Gleichung, um diese unbekannte Lagerkraft
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:12:09 Min
Aufnahmedatum
2010-12-20
Hochgeladen am
2011-04-11 13:53:29
Sprache
de-DE